Tja, leider muß man Entscheidungen treffen. Hier kommen ein paar in
ungeordneter Reihenfolge:
- Einigt euch auf ein Regelwerk. Und wie hart ihr die Regeln anwenden
wollt.
- Soll jederorts und jederzeit Spielzone sein? Es empfiehlt sich,
Klos und Duschen vom Spiel auszunehmen. Und gleichzeitig sollte man verbieten,
daß sich Charaktere dorthin flüchten. Außerdem raten wir,
das Meucheln von Charakteren im Schlaf zu verbieten. Das hat einen
einfachen Grund: Affekthandlungen. Man weiß nicht, was Leute machen,
die plötzlich aus dem Schlaf aufgeweckt werden. Vor unserem ersten CON
haben wir einen SL bei einem Planungswochenende mit Hilfe einer Stangenwaffe
geweckt. Wäre es keine Stangenwaffe gewesen, hätte der Weckende
zum Sani gemußt. Auch ein Tip: begrenzt Kämpfe, allein aus Haftungsgründen.
Kämpfe in gefährlichem Gebiet sollen die Spieler lieber in ungefährliches
Verlagern. Noch eine Idee: bei Kämpfen dürfen keine Fackelträger
angegriffen werden. Das stört zwar das Spiel, und einige mögen damit
mogeln wollen, aber die Verletzungs- und die Brandgefahr ist zu groß.
- Wie wollt ihr Diebstahl regeln? Hier gibt es das große Problem,
daß die Real-Diebstähle zugenommen haben. Beispielsregelungen,
die darauf Rücksicht nehmen, findet ihr unter .
- Soll die Anreise intime sein? Tip: laßt die Spieler erst mal
außerhalb des Spiels ihren Kram in die Zimmer bringen bzw. die Zelte
aufstellen. Spieler haben - besonders, wenn es um Ambiente-CONs geht - häufig
viele Sachen dabei. Es macht keinen Spaß, damit intime durch die Gegend
zu laufen. Denkt daran: Ritter werden eher mit Pferden gekommen sein, auf
denen sie noch etwas transportiert haben, also haben sie mehr dabei, als
sie tragen können. Der Nachteil von Intime-Anreisen ist, das man Spielern
gleich zu Anfang Frust besorgen kann (wer schleppt schon gerne), und bei
längeren Anreisen (mehrere Kilometer) auch Plattfüße. Nichts
ist natürlich dagegen zu sagen, daß - nach dem die Spieler eingeräumt
haben - die Charaktere noch mal anreisen. Und wenn ihr für euren CON
unbedingt eine Anreise machen wollt, weil ihr dafür Plot habt, solltet
ihr einfach in die Anmeldung dementsprechendes reinschreiben und auch in
die Bestätigung, damit die Leute nicht zuviel mitbringen.
Noch ein Punkt gegen die Intime-Anreise: Nicht alle Leute sind pünktlich.
Kann das Spiel losgehen, wenn noch einige fehlen? Stört es das Spiel,
wenn welche zu spät reinkommen? Wenn eine der Antworten ja lautet, ist
eine Intime-Anreise schwierig.
- Macht euch Gedanken über das Geldsystem. Ohne zu übertreiben:
die Geldsysteme auf vielen CONs sind grundsätzlich unausgewogen. Hier
liegt ein arges Problem: um ein wirklich funktionierendes System zu erstellen,
sollte man erst einmal zehn Semester studiert haben (und zwar nicht Informatik).
Da dieses so nebenbei nicht geht, müssen einfache Maßnahmen reichen.
So sollte es unmöglich sein, daß die Diebesgilde innerhalb von
zwei Tagen drei Viertel des Geldes hat, inkl. des Staatsschatzes mit Ausnahme
der zurückgelassenen Portokasse. Es kann nicht sein, daß etwas,
das so wichtig ist wie der Staatsschatz schlampig bewacht wird; daß
dieser überhaupt in einer Burg zu finden ist, auf der so viel Pöbel
ist wie auf vielen CONs. Genausowenig ist es richtig, daß der Hehler
genug Geld hat, um alles einzulösen; wenn alle, dann alle. Außerdem
sollte ein vernünftiger Hehler irgendwann mal kalte Füße
kriegen, spätestens dann, wenn die Krone vor ihm liegt. In dem Fall
ist es nicht falsch, der Wache einen Tip zu geben.
- Beim Geldsystem ist auch die Frage, welche Arten von Münzen ihr nehmt. Die gängigen LARPMünzen kosten sehr viel,
so dass man nicht wirklich nur Intime denkt (sondern auch Outtime: wenn ich das Bier jetzt kaufe, kostet das
nochmal 30 Cent für die Münze). Es bringt auch keinen Spielgewinn:
"Ich möchte gern ein Bier." "Macht 1 Kupfer." "Bitte." "Danke." Und schon ist man 30 Cent los... für ne
Unterhaltung, die ich in jeder normalen Kneipe auch hinkriege, da braucht man kein LARP...
Außerdem ist es blöd, das man häufig Spielgeld bekommt
- entweder durch Aktionen, die a) nicht unbedingt zum Charakter passen (z.B. für einen Adeligen Holzhacken) oder
b) dem Spieler keinen Spass machen (Holzhacken)
- wenn man es selber kauft
Anders gesagt: Spielgeld macht nur Sinn, wenn es total billig ist und jeder leichten Zugriff drauf hat. Wenn einer einen Bettler spielen will, dann sorgt er halt selber dafür, kein Geld zu haben... (Wobei einige Spiele, die extra darauf angelegt sind, dass eine begrenzte Menge an Geld da ist und die Spieler dahinter her sind, natürlich Ausnahmen sind. Aber darauf kann man sich nach der Anmeldung und der zugehörigen Beschreibung einstellen.)
Eine Idee, Münzen zu machen, gibt es in einem Thread im LARPZeit-forum (siehe Beitrag 12).