Extreme Orgaing

Es gibt in der Informatik eine Vorgehensweise mit dem Namen „Extreme Programming“ oder „XP“. XP besticht durch sehr leichtgewichtige Prozesse. Und hat einige Methodiken, die auch für LARP nicht uninteressant sind.

Das ganze ist etwas mehr als eine Spielerei. Tatsächlich muss man nicht so vorgehen. Man muß auch nicht alles einsetzen. Teilweise machen wir das aber auf unseren CONs, und es ist ziemlich spassig. Ich beschreibe die Methoden gleich so, wie sie im LARP eingesetzt werden können – für den Informatik-Teil empfehle ich eine XP-Vorlesung an einer beliebigen Uni oder einfach mal die Suche nach „Extreme Programming“ via Google.

Pair Doing (eigentlich: Pair Programming)

Beim Extreme Programming machen immer zwei Leute zusammen die Arbeit. Beispielsweise beim Programmieren: der eine tippt und denkt „kurzfristig“, der andere kontrolliert und denkt „langfristig“. Kurzfristig heisst dabei: auf das momentane Problem bezogen. Langfristig heisst dagegen, dass auch an Nebenwirkungen an anderen Programmstellen gedacht wird.

Die Vorteile von Pair Programming: man lernt voneinander, und vor allen Dingen macht es mehr Spass, etwas miteinander zu machen.

Für LARP kann man es ähnlich machen. Gerade langweilige Sachen, die keiner machen möchte, werden meist von einem übernommen, der damit auch nicht glücklich wird. Deswegen ist der Vorschlag: sämtliche Aufgaben werden 2er-Teams zugeordnet. Beispiel: um die Essensplanung mit der Jugendherberge kümmern sich zwei Leute zusammen, die dann möglichst auch zusammen mit der Herbergsleitung telefonieren.

Planungsspiel

Laut Extreme Programming gibt bei Programmen vier Säulen, die bedacht werden müssen: Qualität, Zeit, Kosten, Funktionsumfang. Das gleiche gilt für LARP: wenn man an eine der Schrauben dreht, z.B. die Qualität eines Gegenstandes steigert, dann hat man Nachteile woanders – bei einem Gegenstand Zeit oder Kosten. Den idealen Zustand (keine Kosten, Super-Qualität, riesiger Funktionsumfang (Plot und so zum Abwinken) und alles ist vor dem CON fertig) erreicht man sowieso nicht…

Kosten sind dabei übrigens nicht nur geldliche Kosten, sondern und vor allem auch Manpower. Daran hapert es nämlich dann auch am Ende… Was tut man, wenn 2 Wochen vor dem CON nicht alles fertig ist? Hoffentlich priorisieren – manches ist wichtig, manches nicht so wichtig. Damit kann man nämlich auch früher anfangen. Und dabei helfen kann das Planspiel. Das funktioniert so:

Für alle kleineren Aufgaben schreibt man ein Kärtchen und schätzt ein, was man dafür braucht (Geld, Mannstunden). Und dann werden sie so geordnet, wie ihr das gerade für sinnvoll erachtet. Bei der nächsten Sitzung kann diese Ordnung dann auch wieder verbessert werden, wenn die Essensplanung vielleicht doch wichtiger ist, oder wenn was neues dazu kommt. Wichtig ist dabei: nicht die schönsten, sondern die wichtigsten Sachen nach vorne nehmen.

Das ganze kann man natürlich auch mit Hilfe eines Computers machen.

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