Verhalten im Kampf

von Kiro vom Clan Bär und Carsten Thurau

Wie sollte gekämpft werden?

  • Einer der genialsten Sprüche stammt von Robert Waldhans (Llewellian): „80% aller LARPer sind Bewegungslegasteniker“. Das ist richtig. Kampfsportler, die eine Pause machen (sagen wir ein halbes Jahr) bemerken schnell, das sie ein bißchen Zeit brauchen, um wieder fit zu werden. Vor allen Dingen fehlt es an der Feinkoordination. Bedeutet: sie treffen zwar halbwegs, aber meistens zu schwach oder eher zu stark. LARPer hingegen sind der Meinung, daß sie nach 3 Monaten Büroarbeit auf Anhieb wieder hervorragend kämpfen können. (Die weitverbreitete Meinung, LARPer(häufig ja Studenten) wären intelligent, kann damit auch leicht widerlegt werden.) Deswegen: falls Du nicht einmal in der Woche übst, musst Du damit leben, daß Du nicht wirklich gut und vor allem sicher für den Gegner kämpfen kannst. Das ist nicht schlimm, solange Du daran denkst, und dementsprechend vorsichtiger handelst.
  • Wie sollte man kämpfen? Ein sinnvoller Ansatz: sobald es weh tut, war es zu fest. Blaue Flecken können im Eifer des Gefechts mal vorkommen, sollten aber vermieden werden. Nimmt euch lieber zurück. Kein Kampf kann so geil sein, daß dafür Leute sich verletzen. Also: Jeder sollte sich absolut im klaren darüber sein, dass auch wenn mit Latexwaffen gekämpft wird, es ein sehr hohes Verletzungsrisiko gibt.
  • Im Kampf verpönt: der Schildcharge. Wer mit dem Schild voraus auf Leute zuläuft und sie damit versucht zu rammen, hat im LARP-Kampf eigentlich nichts zu suchen.
  • Haue niemals einen anderen auf den Kopf, auch nicht von hinten, oder in Situationen, wo „nix passieren kann.“ Es kann nämlich doch. Es mag zwar historisch sein, daß auf den Kopf gezielt wird, aber damals hatten die Leute auch eine Lebenserwartung, die etwas geringer war… Auch Schläge von oben werden leicht zu Kopftreffern.
  • Wenn ihr mal einen Kopftreffer gesetzt habt, entschuldigt euch möglichst noch im Kampf, bevor irgendwelche Emotionen hochkommen.
  • Wer einmal einen Kopftreffer bekommen hat, sollte erstmal davon ausgehen, dass es keine Absicht war. Das heisst auch: niemals versuchen, dem Gegner dann „es zu zeigen“. Bei mehreren Kopftreffern: nicht wild erwidern, sondern lieber den Kampf abbrechen. Statt sich gegenseitig dann anbrüllen einfach ein paar Schritte weggehen.
  • Niemals stechen! Auch nicht andeuten! Egal wie cool dieser Bewegungsablauf für einen Aussehen mag. Es ist gefährlich. Versuche einen Gegner z.B hinter einer Tür damit zu erwischen, enden mit Verletzungen. Also: Sein lassen!!
  • Nicht fuchteln! Den Gegner mittels wilden schwenkens des Schwertes auf Abstand halten. Nach kurzer Zeit wird man/frau daduch unkontrolliert und hat die Waffe nicht mehr richtig im Griff. Die Schläge gehen dann überall hin, nur nicht dahin wo sie hinsollen.
  • Keine Stakattoschläge: Regeltechnisch zählt der zweite, dritte, vierte zu schnell gezählte Schlag sowieso nicht. Also nicht wundern, wenn jemand darauf dann nicht mehr reagiert.
  • Wenn ihr NSCs mit Maske gegenübersteht: denkt immer daran, dass da wirklich nur ein anderer Mensch in der Maske steht. Viele Spieler scheinen das zu vergessen, NSCs mit Masken kriegen irgendwie weitaus mehr Kopftreffer ab.
  • Infights: geht nur dann in den Nahkampf (Rammen, Ringen, etc.), wenn
    • ihr es mit eurem Gegner vorher ausgemacht habt (das kann ja auch Monate vorhersein: „Sach ma, wenn wir mal auf unterschiedlichen Seiten stehen, können wir ja mal …“)
    • es keine Gefahren gibt (Fallgefahr, spitze Steine …)
    • ihr keine unbeteiligten Dritten, mit denen das nicht ausgemacht ist, in Gefahr bringt
    • ihr es möglichst vorher geübt habt (denn das ist für ungeübte – gerade solche, die nie Fallen gelernt haben – sehr gefährlich)
    • ihr euch möglichst aufgewärmt habt! Gerade bei Ringen gibt es schnell Bänderrisse und so etwas.
  • Traurig aber war. Einige Spieler/NSC´s lernen es nie. Da hilft nur der Gang zur SL und die komplette Weigerung mit dieser Person zu kämpfen.

Noch eine kleine Geschichte zum LARP-Kampf:

Spieler A rannte mit nach vorne gestrecktem Speer auf Spieler B zu.
Spieler A dachte: „Ach, das ist B, der kennt mich, der wird ausweichen.“
Spieler B dachte: „Ach, das ist A, der kennt mich, der wird kurz vor dem Aufprall den Speer zurückziehen.“
Es tat beiden weh.

Eine gute Abhandlung über das Kämpfen findet ihr bei www.augedergasse.de.

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